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Schlehdorn

Prunus spinosa

Familie: Rosengewächse - Rosaceae

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STECKBRIEF

Schlehdorn

Prunus spinosa

Familie der

Rosengewächse - Rosaceae

Volksnamen

Schwarzdorn, Heckendorn, Sauerpflaume oder einfach nur Schlehe

Sammeln & Verwendung

Blüten, Blätter, Früchte - Verwendung ohne Kern

Inhaltsstoffe

Blüten: Flavonoide, Spuren von Blausäureglykoside

Blätter: Gerb- und Bitterstoffe,

Früchte: Gerbstoffe, Vitamin C, Fruchtsäuren, Zucker, Anthocyane (Farbstoffe)

Hinweis - Giftigkeit

Da die Blüten Blausäureglykosid enthalten, sollte man sie nicht im Übermaß verwenden.

Namensherkunft

Prunus bedeutet „Pflaume“ und spinos „dornig“



„süß - sauer + stachelig“. 🍃


Der Schlehdorn ist ein ziemlich störrischer Geselle. Mit seinen stark verwachsenen, fast schwarzen Ästen und den langen Dornen macht er es einem echt schwer, an seine wertvollen Früchte zu kommen.


Meist nennt man ihn einfach Schlehe. Er wird 2–3 Meter hoch und wächst gern am Waldrand, in Hecken oder an Feldwegen. Richtig robust ist er, und Wurzelschösslinge treiben schnell aus, sodass er sich leicht verbreitet.


Seine Knospen sind spannend: Die bräunlichen, halbkugeligen Seitenknospen sind dicht behaart, die etwas größeren, kugeligen Blütenknospen dagegen nur leicht. Schon im Frühjahr fällt er mit seinen weißen, duftenden Blüten auf – einfach wunderschön. Und noch ein Trick: Seine Blätter kommen erst nach der Blüte. Die Blüten sind fünfzählig und zwittrig, typisch für einen Rosengewächs-Strauch.


Außergewöhnlich ist, dass er keine Stacheln hat, sondern Dornen. Dornen entstehen aus Blättern oder Sprossachsen und schützen die Pflanze. Sobald sie nicht mehr gebraucht werden, wachsen sie einfach weiter als Triebe.

Die ovalen grünen Blätter sind oberseits dunkelgrün, unterseits mattgrün, leicht gezähnt und sitzen wechselständig am Ast. Am Ende der Zweige stehen die langen, spitzen Dornen. Ab Ende September reifen dann die blau-schwarzen, kirschgroßen Beeren. Erst nach dem ersten Frost werden sie richtig süß und genießbar.


Frisch vom Strauch sind sie noch sauer und herb – beim ersten Biss verzieht man meist das Gesicht! Schuld daran sind die Gerbstoffe, die die Beeren zusammenziehen lassen. Genau diese Stoffe machen sie aber so wertvoll. Dazu kommen Flavonoide, Pektin und viel Vitamin C. Bei Appetitlosigkeit wirkt Schlehenmus anregend, Schlehenwein- und Sirup stärkt die Abwehrkräfte und ist ideal gegen Erkältungen und Halsentzündungen.

Schon Sebastian Kneipp lobte die Blüten des Schlehdorns: Blütentee wirkt abführend und gut für die Verdauung. Aufgrund des Gehalts an Blausäureglukosid sollten diese ausschließlich getrocknet und nicht frisch verwendet werden, zudem nur sparsam.

 

Kann man die Früchte auch vor dem Frost ernten?

Ja, man kann sie früh im Herbst pflücken und einfrieren. Der Frost sorgt dann dafür, dass die Gerbstoffe abgebaut werden und die Früchte milder und aromatischer werden. Aber Achtung – die Vögel lieben Schlehen genauso sehr wie wir!

Ich selbst nutze vor allem die Früchte für Habermus oder Marmelade!

 

Für unsere Bienen blüht die Schlehe meist zu früh, daher ist sie vor allem für Hummeln und Schmetterlinge die erste Nahrungsquelle im Jahr. Auch für Vögel und kleine Insekten sind Zweige und Früchte wertvoll – sie bieten Schutz und Nahrung.

 

Im Mittelalter nutzte man die Rinde der Zweige zur Tintenherstellung. Dazu wurde die Rinde in Wasser eingelegt und wiederholt aufgekocht, bis alle Farbpigmente ausgelaugt waren – so entstand eine dunkel gefärbte Tinte.

 

Die Schlehe diente früher auch als Wetterorakel: Bauern beobachteten, wann die Sträucher blühten, um Vorhersagen für die Ernte und den kommenden Winter zu treffen. Ein früh blühender Strauch konnte auf einen besonders strengen Winter hindeuten.

 

Und dann gibt es da noch eine kleine Legende: Ein Held, verfolgt von Feinden, soll einen Schlehenzweig hinter sich geworfen haben. Sofort wuchs daraus eine undurchdringliche Hecke, die ihn schützte und ihm die Flucht ermöglichte. Die Schlehe steht hier symbolisch für Schutz, Durchhaltevermögen und das Überwinden von Hindernissen.


Die Schlehe ist also ein faszinierender Strauch, bei welchem sich die Rinde der einjährigen, rötlich-braunen Zweige im zweiten Jahr rußschwarz verfärbt – daher kommt auch der Name! Das harte Holz wurde früher geschätzt, zum Beispiel für Spazierstöcke oder kleine Drechselarbeiten. Außerdem hat sie in der Entwicklung unserer heutigen Zwetschke eine wichtige Rolle gespielt.

 





Quellverzeichnis:

„Heilpflanzen aus Feld und Flur“, Dr. med. univ. Petra Orina Zizenbacher

„Unsere Heilkräuter“ von Ursula Stumpf,

Wildpflanzen zum Genießen, Rita und Frank Lüder, Kreativpinsel


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