
Brunnenkresse
Nasturtium officinale
Familie: Kreuzblütler
Die würzig-scharfe Brunnenkresse gedeiht am liebsten an Bachufern von klaren, sauberen und fließenden Gewässern. Als Mitglied der Kreuzblütler-Familie wird sie seit der Antike geschätzt, insbesondere in der Volksheilkunde, wo sie als wertvolles Anti-Skorbut-Mittel bekannt war.
Dank ihrer vielen wertvollen Inhaltsstoffe – darunter Jod, Eisen sowie die Vitamine A, C und D – ist die Brunnenkresse ein wahrer Vitaminbooster. Besonders ihre Senfölglykoside wirken blutreinigend, harntreibend und schleimlösend, was sie ideal für eine Frühjahrskur macht und hilft, den Vitaminmangel nach den winterlichen Monaten zu beheben.
Ihr Geschmack ist pfeffrig und scharf-würzig, was nicht jedermanns Sache ist. Verwendet wird sie in der Regel frisch, wobei es ratsam ist, sie nicht täglich oder in größeren Mengen zu verzehren, da sie bei empfindlichen Menschen Magen- oder Nierenreizungen hervorrufen kann. Abgekocht oder als Tinktur ist sie jedoch hilfreich bei Zahnfleischentzündungen.
Brunnenkresse, auch „Bachsenf“ genannt, wächst besonders früh im Jahr und ist manchmal schon zu finden, wenn noch Schnee auf dem Boden liegt. Ihre bevorzugten Lebensräume sind klare, kalte Bäche, Quellen und Gewässer, die reich an Jod, Phosphor und Eisen sind. Früher nannte man solche Gewässer auch „Brünnlein“ oder „Brunnen“.
Die Pflanzen selbst haben hohle, stark verzweigte Stängel, die entweder auf der Wasseroberfläche schwimmen oder sich durch sie hindurch schlängeln. Ihre Blätter sind dunkelgrün, rundlich bis eiförmig und fleischig. Brunnenkresse wächst das ganze Jahr über, jedoch nur in den Monaten mit „r“ und blüht zwischen Mai und September. Ihre kleinen, weißen Blüten mit vier Blütenblättern und gelben Staubbeuteln bilden nach der Bestäubung längliche, nach oben gerichtete Samenschoten.
Die Ernte der Blätter erfolgt vor der Blüte, da die Blätter danach schärfer werden. Achte darauf, nur Kresse aus sauberen Gewässern zu sammeln, fernab von Viehweiden, um Verunreinigungen zu vermeiden. Vor dem Verzehr sollte die Kresse gründlich gewaschen werden. Kinder unter 4 Jahren sollten keine Brunnenkresse essen.
Ich verwende sie sehr gerne für Salate, als Brotbelag, in Smoothies oder Suppen.
Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem bitteren Schaumkraut, das in seiner Erscheinung der Brunnenkresse ähnelt. Doch mit ein wenig Aufmerksamkeit lassen sich die beiden Pflanzen gut unterscheiden: Die Stängel des bitteren Schaumkrauts sind kantig und markgefüllt, während die der Brunnenkresse hohl sind. Auch die Blüten unterscheiden sich: Beim bitteren Schaumkraut sind die Staubbeutel violett, bei der Brunnenkresse jedoch gelb. Beide Pflanzen haben ähnliche heilende Eigenschaften, wobei das Schaumkraut noch bitterer schmeckt. Es ist jedoch nicht giftig, sodass eine Verwechslung unbedenklich ist.
Eine Anekdote aus früheren Zeiten:
"Nasi Tortium = "Nasendreher" Im Mittelalter wurde die Brunnenkresse oft als „Nasendreher“ bezeichnet. Der Ursprung dieses Namens liegt in einer humorvollen Tradition: Einige junge Leute trockneten die Blätter der Kresse, pulverisierten sie und nutzten sie als Niespulver – ein „Nasendreher“ eben.
STECKBRIEF
Brunnenkresse
Nasturtium officinale
Familie der
Kreuzblütler (Brassicaceae)
Volksnamen
Bachkresse, Wassersenf, Bitterkresse
Sammeln & Verwendung
Blätter vor der Blüte
Inhaltsstoffe
Senfölglykoside, Flavonoide, Vitamin A, C und D, Mineralstoffe
Verwechslungsgefahr
Bitteren Schaumkraut
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