Wildwuchs erwünscht
Kräutergarten
Ihr wisst ja, als ich meinen „Bauerngarten“ angelegt habe, war für mich sofort klar: Da dürfen wilde Kräuter nicht fehlen! In den letzten Jahren habe ich einiges selbst gepflanzt – und anderes hat einfach beschlossen, freiwillig einzuziehen.
Auch heuer haben wieder ein paar wilde Kräuter den Weg in unseren Garten – und sogar auf den Balkon – gefunden. Und ganz ehrlich: So langsam nimmt das Ganze wirklich die Form an, die ich mir immer erträumt habe. Wild, bunt, lebendig!
Das Schönste daran ist aber: Unser Garten (und auch der Balkon) ist nicht nur ein kleines Kräuter- und Gemüseparadies für uns, sondern auch ein Zuhause für viele Vögel, Wildbienen und andere Insekten. Und das liegt mir besonders am Herzen.
Denn wie ich erst kürzlich wieder gehört habe, sind bereits über 70 % der Insekten verschwunden und mit ihnen fast genauso viele Pflanzen. Eine weitere Folge des Insektensterbens ist die Hungersnot vieler Vogelarten – denn nicht nur wird ihr Lebensraum zunehmend zerstört, auch finden sie immer seltener genügend Insekten, um ihre Brut aufzuziehen.
Politisch kann ich das nicht ändern. Aber ich kann in meinem eigenen kleinen Reich etwas tun – und vielleicht inspiriere ich auch dich ein bisschen dazu.
Schaut euch mal in euren Gärten und auf euren Balkonen um: Wächst da etwas, das heimisch ist? Etwas, das für unsere Tierwelt einen echten Mehrwert bietet? Oder eher Pflanzen, die zwar hübsch aussehen, aber weder Nahrung noch Schutz liefern – oder sogar giftig sind? Forsythien, Rhododendron, Thuja und Kirschlorbeer zum Beispiel sehen schick aus, aber Insekten und Vögel können damit nichts anfangen. Und auch wenn meterweise Pelargonien auf dem Balkon super aussehen – für unsere kleinen Krabbler sind sie leider eine kulinarische Enttäuschung.
Keine Sorge, ich will hier niemandem vorschreiben, was er pflanzen soll – das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Ich möchte euch einfach zeigen, dass es auch anders geht.
Ihr wisst ja, als ich meinen „Bauerngarten“ angelegt habe, war eines sofort klar: Wilde Kräuter müssen unbedingt mit rein! In den letzten Jahren habe ich einiges selbst gesetzt – und manches hat einfach beschlossen, freiwillig einzuziehen.
Auch heuer haben wieder einige wilde Kräuter ihren Weg zu uns gefunden – nicht nur in den Garten, sondern auch auf den Balkon. So langsam sieht alles genau so aus, wie ich es mir erträumt habe. Wild, bunt, lebendig – und vor allem: voller Leben!
Was wächst denn nun so bei mir?
Komm – wir machen einen kleinen Rundgang durch unseren wilden Kräutergarten
Zuerst unser Wildkräuterbeet – hier wachsen:
Engelwurz, Meisterwurz, Arnika, Herzgespann,
Färberkamille, Ringelblume, Stockrose, Schafgarbe
Bertram, Odermennig, Mariendistel, wilde Möhre
Knoblauchsrauke, Salbei, Lavendel, Johanniskraut
Am Weg zwischen den Beeten haben sich Königskerze, wilde Karde und eine ganze Schar Nachtkerzenangesiedelt – freiwillig und herzlich willkommen!
Zwischen den Erdbeeren darf Löwenzahn wachsen – und zwar mit voller Absicht. Warum? Die Erdbeeren wurzeln flach, der Löwenzahn hat eine tiefe Pfahlwurzel. So fördert er wertvolle Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten direkt zu den Erdbeeren. Ein echtes „Dreamteam“ im Beet.
Außerdem freuen wir uns über:
Giersch, Spitz- & Breitwegerich, Arnika, Gänseblümchen, Vogelmiere, und natürlich die Brennnessel
jede Menge Gemüse, Rhabarber und auch Artischocke
wertvollen Safran
Wermuth und Beifuß
und sogar griechischen Bergtee
Obstbäume, Sträucher & tierische Mitbewohner
An Sträuchern wachsen bei uns:
Johannisbeere, Weißdorn, Schlehe, Wacholder & Aroniabeere
Heidelbeere, Ribisel und Eibisch
sowie Apfel-, Birnen- und ein Kirschbaum
Unser Garten hat natürlich auch:
einen Komposthaufen
eine fleißige Wurmbox
Insektenhotels, Vogelhäuser und Nistplätze in Hülle und Fülle
Rund um den Garten wachsen:
Holunder, Haselnuss, Hagebutte, Mädesüß, Baldrian
Auch unser Balkon hat sich dem wilden Konzept angeschlossen. Nachdem ich beim Balkonkongress von Birgit Schattling einen Wildkräuterbalkon gesehen habe, war mir klar: Das ist genau meins!
Artenvielfalt, essbar, winterfest und ein bisschen wild – was will man mehr?
Seit zwei Jahren habe ich nun meinen eigenen Wildpflanzen-Balkon, und ich liebe ihn! Er funktioniert genauso, wie ich es mir vorgestellt habe – und ist eine wunderbare Ergänzung zu unserem Garten.
Wild, naturnah, voller Leben und wunderschön.

