"Ast auf Ast" - die Benjeshecke
Natur im Garten
Unser Garten ist mehr als nur ein Ort zum Verweilen – er ist ein lebendiger Lebensraum. Hier darf wachsen, was sich wohlfühlt – wild und was anderen Gartenbewohnern Nahrung und Schutz schenkt.
Zwischen Kräutern, Steinen und Laub entstehen Nistplätze, Rückzugsorte und Kinderstuben und genau diese wertvollen Materialien sollen nicht entsorgt sondern umgestalten werden.
Eine Benjeshecke bietet Schutz für Vögel, Käfer und kleine Säugetiere. Ein Laubhaufen wird zum Winterquartier für den Igel oder mulcht die Beete und versorgt so die Mikroorganismen im Boden. Und zwischen Steinen und Ästen entsteht ein „Käferloch“ – eine Kinderstube für Spinnen und Insekten.
Viele fragen sich jetzt bestimmt was eine Benjeshecke ist. Sie ist vor allem Lebensraum und ein Symbol für den Kreislauf der Natur und ich möchte sie euch gerne vorstellen.
Die Benjeshecke – Lebensraum aus Totholz
Eine Benjeshecke ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie aus vermeintlichem Gartenabfall ein wertvoller Lebensraum wird. Benannt nach dem Landschaftsgärtner Hermann Benjes, greift sie eine alte bäuerliche Praxis auf – das Aufschichten von Schnittgut als natürliche Begrenzung zwischen z.B. Weiden und Wegen.
Wichtig ist der Standort!
Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Platz am Rande eines Gartens. Wir legen unsere am Rand der Wiese an. So kann sie auch als Wind- und Sichtschutz oder auch als Grundstücksgrenze dienen.
Jetzt müssen Holzpfosten paarweise, parallel mit einem Abstand von etwa 40 -60 cm gesetzt werden. Mit einem Abstand von 1 bis 1,5 Meter wird das nächste Pfostenpaar in den Boden geschlagen. So lange du die Hecke haben möchtest.
Wenn du alles vorbereitet hast kann das Füllmaterial eingebracht werden. Einfach Äste, Zweige, Reisig, Wurzelstücke zwischen die Pfosten füllen. Mit Totholz locker schichten und füllen. Die Höhe bestimmst du selbst bzw. gibst du sie mit deinen eingeschlagenen Pfosten vor.
Du wirst merken, dass mit der Zeit das Material etwas zusammensackt bzw. verrottet. Dann einfach neues Schnittgut nachlegen – so bleibt die Hecke lebendig.
Igel, Amphibien, Vögel, Insekten und kleine Säugetieren finden in ihr Schutz und Unterschlupf. Sie bietet Nahrung und ist auch Nistplatz für Wildbienen, Käfer und spinnen.
Ihr werdet sehen, dass sich die Hecke mit der Zeit verändert. Sie wird dichter, und durch den Wind werden Samen eingebracht – sie wird grüner und lebendiger. Ein schöner Ort zum Verweilen, beobachten und erkunden.


