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Das Bienenvolk im Herbst

Bienenkunde

29. Sep. 2023

Wintervorbereitungen im Bienenstock

In der Nacht hat es schon unter 10°C und man merkt es ist Herbst. Tagsüber nutzen unsere Bienen die sehr warmen Temperaturen um letzte Blüten zu besuchen.
Mit der Sommersonnwende lässt die Eiablage der Königin immer mehr nach, das Volk verkleinert sich und das Bienenvolk trifft Vorbereitungen um den Stock winterfit zu machen.

Im Bienenstock zählt nicht eine einzelne Biene, sondern immer das ganze Volk und darum werden im Spätsommer (September) die männlichen Drohnen, die jetzt nicht mehr benötigt werden, einfach aus dem Stock verbannt.

Um den Honig und Pollen Vorrat aufzufüllen fliegen im Herbst die verbliebenen Sommerbienen noch alle Blüten, welche noch Nektar und Pollen produzieren, an. Parallel dazu müssen sie sich auch um das „Winterquartier“ des Volkes kümmern. Ritzen und Spalten im Bienenstock werden mit Propolis abgedichtet.

Propolis ist ein Baumharz welches von den Bienen von unterschiedlichen Bäumen gesammelt und mit Wachs und Pollen weiterverarbeitet wird. Dieses Kittharz verschließt nicht nur zugige Stellen, sondern schützt auch den Bienenstock vor Krankheiten - uns Menschen übrigens auch!


Wenn du Mitte/Ende Oktober  bei einem Bienenstock vorbei gehst wird dir auffallen,  dass das Summen ruhiger ist und auch nur vereinzelt Bienen zu sehen sind. Im Stock schlüpfen immer mehr Winterbienen. Eine Winterbiene lebt im Vergleich zu einer Sommerbiene bis zu sechs Monate. Eine Sommerbiene nur 4 -6 Wochen!


Unsere geschlüpften Winterbienen fressen sich nun einen Fett-Eiweiß-Polster an und lösen die Sommerbienen ab. Diese neuen Bienen werden die Aufgabe haben, die Königin und das Volk gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen um im Frühjahr die nächste Generation Bienen aufzuziehen. Ende Oktober befinden sich rund 10.000 – 12.000 Bienen im Stock.


Bei ungefähr Null Grad Außentemperatur stellt die Königin die Eiablage ein, die Bienen rücken enger zusammen und das Volk bildet eine Traube, die ungefähr die Größe eines Basketballs hat.

Die Temperatur der äußeren Traube wird bei ca. 10 Grad gehalten und den inneren Kern, rund um die Königin, heizen die Bienen durch das zusammenziehen ihrer Flugmuskelpaare auf.

Diese Wärmeproduktion wird vor allem durch die 20 kg Honig, die während des Sommers fleißig gesammelt wurden, ermöglicht. Um solch einen Vorrat anzulegen sind mehr als 1 Million Sammelflüge und etliche Flugkilometer der Arbeitsbienen notwendig.


Interessant ist auch, dass Bienen immer wieder ihren Platz in der Traube tauschen. Wenn es den außen sitzenden Tieren zu kalt wird, tauschen sie einfach mit ihren im Inneren sitzenden Schwestern den Platz.

 

Wir alle lieben Honig. Vor allem in der kalten Jahreszeit wärmt und kuriert uns Tee mit Honig, dazu leckeren Lebkuchen und uns geht’s gut.

Um auch weiterhin wertvollen Honig, Obst und Gemüse ernten zu können ist es für uns alle Zeit die Bienen bei ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen ein reichhaltiges Bienenbuffet fürs nächste Frühjahr zu richten. Im Frühjahr brauchen alle Bienen Nektar um wieder zu Kräften zu kommen und Pollen für die neue Brut.

Jeder von uns hilft indem er ein paar Blumenzwiebel von z.B. Schneeglöckchen oder Krokus setzt (das funktioniert auch am Balkon oder im Blumentopf). Auch Frühblüher wie Weide, Kornelkirsche (Dirndl) oder Weißdorn sind wertvolle Sträucher für unsere Bienen  und die daraus entstehenden Früchte schmecken nicht nur den Vögeln, sondern auch uns.

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