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Brennnessel

Urtica

Familie der Brennnesselgewächse

Heute möchte ich euch eine der stärksten heimischen Heilpflanzen vorstellen. Die Brennnessel !

Sie gehört absolut zu einem meiner Lieblingswildkräuter.


Auch wenn sie sich nicht gerne anfassen lässt, wird sie schon seit Jahrtausenden eingesetzt und ihr Nährstoff- und Vitamingehalt tragen zu einer ausgeglichenen Ernährung bei.


Du findest sie das ganze Jahr soweit sie nicht unter dem Schnee ruht. Mir kommt es vor, als sucht sie die Nähe des Menschen, denn sie wächst gerne in den Gärten, am Wegesrand oder in Zaun nähe.


Wir unterscheiden zwischen der großen und der kleinen Brennnessel -  beide sind heilkräftig.


Vorstellen möchte ich euch heute die große Brennnessel. 


Sie gehört zu den sogenannten zweihäusigen Pflanzen - d.h. sie hat männliche und weibliche Pflanzen. Die Männlichen haben Staubblüten und die Weiblichen Fruchtknoten.

Die männlichen Pflanzen sind so stark, dass sie ihre Samen explosionsartig durch die Gegend schleudern. Hauptsächlich vermehren sich die Pflanzen jedoch über ihre Wurzeln.


Sie kann bis zu 1,50 m groß werden, die gestielten Blätter sind grün, gezähnt, an der Unterseite leicht behaart und immer paarweise angeordnet. So wie der eckige Stängel auch, sind auch ihre Blätter mit jeder Menge Brennhaaren überzogen.


Wer die Brennnessel berührt, weiß dass er sie gefunden hat!


Doch warum brennt die Brennnessel wenn wir sie berühren? 

Der Stiel ist mit Brennhaaren überzogen, diese sind hohl und wenn du jetzt bei der Brennnessel vorbeigehst und ankommst brechen sie auf und es tritt ein Gemisch aus Ameisensäure, Metansäure, Serotonin und Histamin aus. Dadurch entstehen bei dir auf der Haut sogenannte "Quaddeln" welche jucken und brennen - dagegen hilft als Sofortmaßnahme ein guter Nachbar - "der Spitzwegerich" oder auch der "Sauerampfer". 


PS: die kleine Brennnessel brennt viel stärker als die Große.

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Mach dir ihre wertvollen Inhaltsstoffe zu Nutze


Die ganze Pflanze kann gesammelt und verwendet werden. Im Frühjahr und bis in den Sommer hinein, sammle ich sehr gerne die Blätter oder die frischen Spitzen.


Du findest in den Blättern, den Stängeln, der Wurzel und in den Samen wertvolle Vitamine, Gerbstoffe, Flavonoide, Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kieselsäure oder auch Kalzium.


Sie wirkt vor allem Stoffwechselanregend und fördert unsere Durchblutung. Ich verwende sie daher sehr gerne in Teemischungen, z.B. für eine Frühjahrskur.

Die Brennnessel hemmt nachweislich die Entzündungsstoffe (Schmerzlinderung bei Rheuma), ist eines der besten Blutreinigungsmittel, ist Harnsäure ausscheidend und Blutdrucksenkend.

Auch wird die Brennnessel wissenschaftlich schon sehr gut erforscht. Nachgewiesen wurde eine Wirkung gegen Arthrose und Arthritis, auch dass sie Blasen- und Prostataprobleme lindern kann.


Die Wurzel kannst du sowohl im Frühjahr als auch im Herbst sammeln.


Brennnesselsamen werden im Spätsommer oder im Herbst reif.

Ich sammle die Samen erst, wenn sie braun sind – dann sind sie ganz reif. Auch mörsere ich die Samen bevor ich sie verwende. Sie schmecken leicht nussig und du kannst sie über den Salat oder ins Müsli streuen.

Brennnesselsamen wirken tonisierend, aphrodisierend und sind reich an Eiweiß. Sie stärken uns und können bei Müdigkeit und Schlappheit helfen.

 

Eine große Bandbreite an Verwendungsmöglichkeiten


Vor allem die jungen Triebspitzen (März bis Juli) lassen sich in Form von Tees, Suppen, Spinat, Salat oder Pesto gut in unseren täglichen Speiseplan einbauen. Auch lässt sich die Brennnessel gut trocknen und so für den Winter haltbar machen.

 

Auf Grund ihres hohen Anteils an Kieselsäure lässt sich die Brennnessel vor allem in der Haarpflege verwenden.

Du kannst dir aus einem Absud aus dem Brennnesselkraut und/oder der Wurzel die Haare waschen. Die Durchblutung der Kopfhaut wird angeregt und der Haarboden gestärkt, die Schuppenbildung reduziert.

Als Tinktur/Tonikum lindert sie Haarausfall.


Energetisch

ist sie eine Schutz- und Abwehrpflanze, mit welcher sich gut räuchern lässt.


Die Brennnessel ist auch ein wichtiger Helfer in deinem Garten.

Als Jauche angesetzt ist sie ein hervorragender Dünger und abgekocht wird sie wegen der enthaltenen Kieselsäure gerne als Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt. Die Anleitung findest du unter „Kräutergarten - Brennnesseljauche".


Raupen-Buffet

Doch nicht nur wir Menschen schätzen die Brennnesssel. Vor allem Schmetterlings-Raupen leben von ihr und wenn die Pflanze blüht, kannst du ganz viele Schmetterlinge auf ihr beobachten. 


„Leinen der armen Leute“

Lange Zeit gehörte die Brennnessel zu den Färberkräutern. Aus den starken Fasern der Brennnessel wurde Nesselstoff hergestellt und daraus Arbeitskleidung, Uniformen oder auch Taue hergestellt.

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