Aufbruchsstimmung

Bienenkunde
20. Mai 2024
vom Summen, Schwärmen und Umziehen
Bienen haben ein natürliches Bedürfnis sich zu vermehren. Wir Imker sprechen dann von der „Schwarmstimmung“ - die Königin bildet mit einigen Bienen einen Schwarm und verlässt den Bienenstock.
Für uns Imker ist die Schwarmzeit eine aktive Zeit – wer seine Bienen nicht schwärmen lassen möchte, muss sehr genau darauf achten, dass eine Schwarmstimmung erst gar nicht aufkommt.
.Der Schwarmtrieb beschreibt den natürlichen Wunsch der Bienen, sich fortzupflanzen. Der Imker versucht, einem Schwarm zuvorzukommen
Gründe für eine mögliche Schwarmstimmung können sein
- Erbliche Veranlagung
- Platzmangel
- Schlechtwetterperiode oder Futtersaftstau
Futtersaftstau
Wenn das Wetter schon sehr zeitig im Frühjahr sehr warm und schön ist, produziert die Königin ein Ei nach dem anderen und eine Biene nach der anderen schlüpft. Das Volk wächst sehr schnell. Dann kommt eine längere Kaltperiode und es sind so viele Bienen im Stock, dass die Königin kaum noch eine leere Zelle findet, daher schlüpfen kaum noch Bienen und die Ammenbienen haben kaum noch etwas zu tun und bringen ihren Futtersaft kaum aus– „Bienenjugendarbeitslosigkeit“ und „Schwarmstimmung“ stellt sich ein.
Bei der Kontrolle der einzelnen Zargen achten wir auf sogenannte Spielnäpfchen. Das sind etwas größer ausgebaute Zellen, die -noch – nicht verschlossen sind. Sind diese Spielnäpfchen leer, ist alles in Ordnung. Befindet sich jedoch ein Ei oder eine Made darin oder wurde es sogar schon als Weiselzelle ausgebaut und verdeckelt ist dein Volk in Schwarmstimmung.

Weiselzellen sind größer ausgebaute Zellen für eine zukünftige Königin, welche die Bienen meistens am Rand oder im unteren Bereich der Brutwaben bauen.
Neun Tage nach der Eiablage wird so eine Weiselzelle verdeckelt. D.h. frühestens am neunten Tag würde die alte Königin den Stock verlassen und etwa ein Drittel der Bienen würden sie begleiten.
Um der Schwarmstimmung vorzubeugen können wir einen sogenannten Brutableger machen. Dabei musst du jedoch beachten, dass du das Volk durch die teilweise Brut- und Bienenentnahme schwächst – diese Variante geht also nur bei einem Volk, welches stark genug ist.
Wie funktioniert so ein „Brutableger“?
Im Prinzip bauen wir einen neuen Stock. Wir richten ein Bodenbrett her und stellen eine Zarge darauf.
Jetzt entnehmen wir unseren Bienenvölkern Waben mit verdeckelter Brut. Diese hängen wir in unsere neue Zarge. Dazu kommen noch Waben mit offener Brut, zwei Futterwaben und leere Waben. Die Bienen welche sich auf den entnommenen Waben befinden, wandern - ohne Königin ! - auch gleich mit in den neuen Stock . Außerdem kehren wir noch etwa einen Kilo Bienen dazu.
So entsteht ein neues Bienenvolk – welches allerdings noch auf das Schlüpfen der Königin wartet. Diese muss anschließend noch zum Begattungsflug aufbrechen und erst dann kann sie für weiteren Nachwuchs sorgen.
Was passiert eigentlich, wenn trotz Schwarm vorbeugender Maßnahmen das Bienenvolk schwärmen möchte - Wie können wird die Schwarmstimmung noch unterbrechen?
in dem wir die Weiselzellen und alle Spielnäpfchen mit z.B. dem Stockmeißel herausbrechen.
Dabei ist es wichtig alle Brutwaben zu kontrollieren und nichts zu übersehen. Der zweite wichtige Schritt wäre, nach dem herausbrechen der Weiselzellen den Bienen mehr Platz zu geben – d.h. Leerrähmchen einhängen bzw. wieder eine Zarge mit leeren Waben aufsetzen.
Dann gäbe es noch die Möglichkeit einen Kunstschwarm zu bilden. Das kannst du unter „Wohnungswechsel“ auf der Homepage nachlesen oder dir den Podcast dazu anhören.