Knoblauchsrauke

Knobi mit Charakter

Zwischen April und Juli findet man die Knoblauchsrauke oft an schattigen Ecken in der Natur. Sie liebt schattige Plätze, vor allem an Wald- oder Gartenrändern, im Schutz von Hecken oder in Laubwäldern. Ihre weißen, kleinen Blüten leuchten in dieser Zeit an vielen Stellen.

Die Knoblauchsrauke ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr zeigt sie sich mit nierenförmigen Blättern, während im zweiten Jahr der bis zu 1 Meter hohe, kantige Stängel wächst. Die Blätter sind herzförmig und die unteren haben oft eine markante Einkerbung am Stiel. Besonders die unteren Blätter erinnern mich immer an die runden Blätter des Gundermanns. Die höheren Blätter laufen spitz zu und sind am Rand gekerbt. Der Stängel ist im unteren Bereich leicht behaart.

An der Spitze der Pflanze findet man die vierzähligen, weißen Blüten, die 5-8 mm groß sind und in kleinen Trauben angeordnet sind. Aus diesen Blüten entstehen später bis zu 8 cm lange Schoten mit schwarzen Samen. Im Spätsommer werden diese Samen getrocknet und können dann wie Pfeffer vermahlen und verwendet werden. Die Wurzel ist auffällig, meist mehrfach geteilt und hat einen leicht bräunlichen Farbton.

Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, verbreitet sich der typische Knoblauchgeruch, der der Pflanze ihren Namen gab. Sie schmeckt mild nach Knoblauch, erinnert ein bisschen an Senf und Pfeffer und ist dadurch perfekt zum Würzen! Ich benutze die frischen, zarten Blätter gern roh – sei es in Salaten, Dips, Aufstrichen oder auch in Pesto. Beim Kochen und auch beim Trocknen verliert sie leider ihr Aroma, deshalb kommt sie bei mir meistens frisch auf den Teller. Die Samen der Knoblauchsrauke schmecken am intensivsten.

Der Verzehr von Knoblauchsrauke hinterlässt keinen unangenehmen Mundgeruch wie bei Knoblauch. Allerdings ist sie, sehr zum Leidwesen der Milchbauern, auch bei Ziegen und Kühen sehr beliebt. Leider verleiht die Pflanze der Milch einen markanten Knoblauchgeruch, was bei den Bauern wenig erfreut aufgenommen wird.

STECKBRIEF

Knoblauchsrauke

Alliaria petiolata

Familie der

Kreuzblütler (Brassicaceae)

Volksnamen

Lauchkraut, Knoblauchhederich, Knoblauchsenf,

„hederich“ = ein altes Wort für Unkraut

Sammeln & Verwendung

Blätter, Blüten, Samen und die Wurzeln (im ersten Jahr)

Inhaltsstoffe

Senfölglykoside, Saponine und ätherische Öle