"Bienen aufwecken"
an Petri Stuhlfeier
Meine Nachbarin hatte gestern ihren 80. Geburtstag und ich war auf Kaffee und Geburtstagstorte eingeladen. Auch ihre Geschwister waren anwesend und wir unterhielten uns sehr gut. Im Laufe des Nachmittags erzählte ich von meinen Wildkräuter, dem beginnenden Gartenjahr und auch von unseren Bienen. Da fragten sie mich, ob ich den schon „Bienen aufwecken“ war?
Bienen aufwecken????
– nein, davon habe ich noch nichts gehört. Meine Bienen wissen doch wenn’s wieder losgeht!
Und so erzählten sie mir vom heiligen Ambrosius, von Petri Stuhlfeier und von diesem alten Frühlingsbrauch.
Gerade jetzt im Frühling gibt es jede Menge Frühlingsbräuche und den vom „Bienen aufwecken“ zu Beginn eines Bienenjahres möchte ich mit euch teilen.
Bienen galten schon von jeher als sehr fleißig, ihre Produkte als besonders gesund und ihre Bedeutung für die Natur sehr wertvoll. Es ist eine alte Imkertradition, dass zu Ehren des hl. Ambrosius – dem Schutzpatron der Bienen und Imker, am 7. Dezember die Bienenvölker in die Winterruhe verabschiedet werden. Auch wird dieser Tag als „Tag des Honigs“ gefeiert.
Am 22. Februar, am Tag Petri Stuhlfeier, werden sie traditionell wieder aufgeweckt.
Symbolisch klopfte man dreimal mit einem großen Schlüssel oder einem Stock an einen Bienenstock und weckt die Bienen mit
„Beinl, Beinl, auf, auf, heit is Peter Lanzintag, heit is eicha Namenstag! Wünsch enk viel Glück zum Heni und Wachs z’sammtragn.
Doch weshalb gilt der heilige Ambrosius als Schutzpatron der Bienen?
"Lt. Überlieferung lag der Säugling, Ambrosius schlafend in seiner Wiege, während ein Schwarm Bienen sich auf seinem Gesicht niederließ und einige auch in den Mund des Babys krochen und es mit Honig nährten. Vor lauter Angst, dass die Bienen den Säugling stechen könnten, ließ der Vater den Schwarm gewähren. Anschließend zog der Schwarm weiter ohne den Säugling zu stechen. Dies deutete auf eine große Zukunft des Kindes hin."
Ambrosius war erst Politiker und wurde an einem 7. Dezember zum Bischof geweiht. Seitdem gilt er als Schutzpatron der Imker, Wachszieher und Bienen.
Gut zu wissen:
Bienen wurden früher „Beinvögel“ genannt und im Laufe der Jahre blieb „Beinl“ über
Früher galt der 22.02. als erster Frühlingstag und Petri Stuhlfeier war ein alter Festtag, aber auch ein Lostag. Einen Lostag erkennt man an den vielen Bauernregeln
"Ist Petri Stuhlfeier kalt, hat der Winter noch vierzig Tage Gewalt“
"Hat Petrie Stuhlfeier noch viel Eis und viel Ost (=Wind), bringt der Februar noch starken Frost"
Quelle:
Erzählungen meiner lieben Nachbarn
„meinbezirk.at – 29.02.2024
nahundfrisch.at - 29.02.2024
oö Brauchtumskalender - 29.02.2024
horersdorf - Lostage und Bauernregeln