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DIE WEGWARTE - Cichorium intybus

Aufgrund ihrer schönen Farbe wird die Pflanze auch liebevoll „himmelblaue Sonnenbraut“ genannt.

Viele Legenden und schöne Geschichten gibt es um die Wegwarte, in einer Sage heißt es: "Es war einmal eine verliebte Prinzessin mit schönen blauen Augen. Ihr Geliebter begab sich auf einen Kreuzzug. Traurig wartete die Prinzessin jeden Morgen am Wegesrand auf die Rückkehr ihres Geliebten. Eines Tages erbarmte sich Gott und verwandelte die Prinzessin in die weiße Wegwarte und ihre Zofen in  blaue Wegwarten. Und so warten sie noch heute am Wegesrand und noch bevor die Sonne aufgeht drehen sie schon ihre Köpfchen in Richtung der im Osten aufgehenden Sonne.

Was ich toll finde ist, dass die Wegwarte zu den „Blumenuhren“ gehört. Ich kannte diesen Begriff „Blumenuhr“ noch gar nicht. Bei der Blumenuhr öffnen und schließen sich die Blüten im Tagesverlauf. Bei der Wegwarte öffnen sich die ersten Blüten zeitig in der Früh und schließen die Blüten am späten Vormittag – immer der Sonne nach.

Die Wegwarte gehört zur Familie der Korbblütler.

Viele ältere Menschen kennen sie noch unter Zichorie oder blaue Distel.

Wie sieht sie aus?

Sie wird 50 – 80 cm hoch, der Stängel ist behaart, kantig und stark verästelt. Die Blätter lanzettähnlich, gesägt, leicht behaart und ungestielt. Die Blüten auffallend blau und strahlend, ganz selten können die Blüten auch weiß sein.

PS: „die weiße Wegwarte ist die Prinzessin und diese darf (wenn überhaupt) nur von einem Sonntagskind gepflückt werden“

Die Wegwarte blüht zwischen Juni und Oktober, wächst sehr gerne am Wegesrand und wir sammeln und verwenden die Blätter und Blüten als auch die Inulin haltige Wurzel (im Frühjahr oder Herbst).

Wenn du die Wurzel ausgräbst kannst du sie frisch als Gemüse verwenden (vorher einen Tag lang wässern – sie ist sehr bitter) oder der Länge nach durchschneiden, auffädeln und trocknen. Die Blätter und Blüten werden getrocknet verwendet.

Die Wurzel enthält bis zu 50 % Inulin – Achtung nicht mit Insulin verwechseln. Inulin ist ein Ballaststoff und wirkt sich positiv auf die Darmflora aus.

Zu den Inhaltsstoffen der Wegwarte zählen außerdem noch Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe und Cumarine. Wurzel und Blätter sind appetitanregend, Magen-Darm stärkend und haben einen Stoffwechselanregenden Einfluss. Die Wegwarte zählt zu den Bitterstoffpflanzen und ist daher gut bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Rheuma und bei Leberstörungen. Auch ist sie ein sehr gutes Kraut bei Störungen der Milzfunktionen.

Ihr wird auch nachgesagt, dass sie eine kraftvolle Wegbegleiterin ist. Sie hilft, schützt und schenkt uns gute Stimmung.

Aus der Wegwarte wurden die uns bekannten Salate wie Chicorée, Zuckerhut oder Radicchio gezüchtet. Darum kannst du im Frühjahr auch die Blätter im Salat verwenden. Sollten dir die Blätter zu bitter sein, dann kannst du sie für zwei Stunden in lauwarmen Wasser einweichen (das funktioniert auch mit den Bittersalaten).

Aus der getrockneten, gerösteten und gemahlenen Wurzel wurde früher der sogenannte „Zichorien Kaffee“ hergestellt.

In der Regel ist die Wegwarte gut verträglich. Wenn du eine Allergie gegen Korbblütler hast kann es zu allergischen Reaktionen kommen und du solltest auf sie verzichten. Im Zweifelsfall bitte immer vorher mit einem Arzt abklären.

Unterschätzt die Kraft der Wildkräuter nicht. Lasst euch beraten, lasst euch die Pflanzen genau zeigen und klärt eine eventuelle Einnahme vorher mit eurem Hausarzt ab.

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