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Bärlauch- Allium Ursinum

Erst einmal möchte ich euch einen Tipp geben. Verlasst euch beim Bärlauch sammeln nicht auf ein Erkennungsmerkmal. Prüft mehrere Merkmale und prüft mehrmals. Auch in einem Meer aus Bärlauch versteckt sich immer wieder ein giftiges Pflänzchen. Bleibt aufmerksam!

Das erste sehr intensive Erkennungsmerkmal ist der Knoblauchgeruch. Doch mal ehrlich – wer kann nach dem dritten, vierten, fünften Blatt noch erkennen ob das Blatt oder die eigenen Finger nach Knoblauch riechen.

Eindeutiger sind da schon eher die zarten, weichen Blätter des Bärlauchs. Der Bärlauch hat breite ovale Blätter, die einzeln an einem Stiel sitzen. Jedes Blatt hat seinen Stiel! Oft sitzt am Stielende, bodennah ein weißes „Häutchen“ von der Zwiebel. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Blattrückseite. Beim Bärlauch ist die mittlere Blattader an der Blattunterseite sehr deutlich zu sehen, diese knackt auch hörbar wenn man das Blatt knickt, außerdem ist die Bärlauch-Blattrückseite matt. Der Stängel ist dreikantig. Zu beobachten ist auch, dass die Blätter den Eindruck erwecken, alles hängen zu lassen und sich beidseitig zur Blattrückseite einrollen.

Sehr oft wird der Bärlauch mit dem Maiglöckchen verwechselt. Beim Maiglöckchen ist die Blattrückseite glänzend. Außerdem sitzen am Stiel des Maiglöckchens immer zwei Blätter – fehlt eines, müsste zumindest der Ansatz eines zweiten sichtbar sein. Die Blätter kommen immer eingerollt aus der Erde und stehen ganz steif in die Höhe. Die Blätter sind viel fester als beim Bärlauch. Ganz vorsichtig könnt ihr auch die Erde etwas wegschieben. Der Bärlauch wächst aus einer Zwiebel und das Maiglöckchen hat Wurzeln – bitte wieder mit Erde zudecken.

 

 

Bei der Herbstzeitlosen wachsen immer mehrere Blätter an einem Stiel aufrecht aus dem Boden und umhüllen schon bald die Fruchtkapsel. Sie hat feste und glänzende Blätter. Du kannst auch hier die Erde etwas beiseiteschieben. Die Herbstzeitlose hat eine tief sitzende Knolle, welche von dunklen Schuppenblättern umhüllt ist. Die Herbstzeitlose blüht violett, ähnlich einem Krokus – allerdings erst ab Ende August bis in den Herbst hinein.

 

 

 

 

 

Ich habe in dieser Bilddokumentation meine Erkennungsmerkmale und Bilder geteilt. Jedoch bin ich der Meinung, dass man eine Pflanze, in diesem Fall den Bärlauch, erst dann sicher erkennen kann, wenn ein Fachkundiger einem diese Pflanze gezeigt hat. Darum mein Rat: nehmt an einer Kräuterwanderung teil und lasst euch die Erkennungsmerkmale zeigen. Ihr wisst die wichtigste Regel beim Kräutersammeln: Sammelt nur die Blätter, Blüten, Knospen die ihr wirklich kennt. Wenn ihr euch nur ein bischen unsicher seid, lasst die Finger davon.  Auch ich musste den Bärlauch erst kennen lernen.

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Christbaum verwerten

Das Weihnachtsfest ist vorbei und auch die Zeit der weihnachtlichen Dekoration nimmt ihr Ende. Die Glaskugeln und Strohsterne habe ich wieder verstaut, die Lichterketten abgenommen und den Weihnachtsbaum, der jetzt begann, seine Nadeln zu verlieren, auf die Terrasse gestellt. Vorher habe ich mir jedoch noch, dass ein oder andere Glas getrockneter Tannennadeln gesichert. Tannen- oder auch Fichtennadeln enthalten jede Menge ätherische Öle, wirken schleimlösend, antibakteriell und haben desinfizierende Eigenschaften.

Bevor ich euch verrate, wie ich unseren Christbaum weiterverwende möchte ich euch jedoch darauf aufmerksam machen, dass ihr darauf achtet nur Nadeln von ungespritzten, pestizidfreien Bäumen zu verwenden. Unser Baum kommt direkt vom Christbaum-Bauern aus dem Nachbarort. Wir wissen wo er gewachsen ist und wie landwirtschaftlich damit umgegangen wurde.

Was lässt sich jetzt alles aus deinem Weihnachtsbaum machen?

 

Einen Badezusatz

Baden mit dem Christbaum klingt lustig. Ein Bad aus Fichten- oder Tannennadeln riecht nicht nur angenehm, sondern durch die darin enthaltenen ätherischen Öle wirkt es auch bei leichten Erkältungen schleim- und hustenlösend. Es entspannt und pflegt unsere Haut.

Einfach 150 g Nadeln in einem Liter Wasser ca. 5 Minuten kochen lassen. Anschließend abseihen und den Sud dem Badewasser beimischen. Achte dabei auf deine Badezeit. Du solltest nicht länger als 15-20 Minuten darin baden, da es für den Kreislauf sehr belastend ist.

Du kannst die Nadeln auch zu einem Badesalz weiterverarbeiten – hier geht’s zum Rezept.

Eine Räuchermischung

Erinnert ihr euch an den Tag, an dem euer Weihnachtsbaum bei euch eingezogen ist. Wie herrlich er geduftet hat? Und diesen Duft kannst du durch eine Räucherung der Nadeln und Spitzen zurück in dein Zimmer holen.

Dafür legst du einfach 1 TL der getrockneten Nadeln auf dein Stövchen oder deine Räucherkohle und der angenehme Geruch deines Nadelbaumes entfaltet sich. Es entwickelt sich ein angenehmer, milder Duft nach Wald und Harz. Gleichzeitig werden der Raum und die Zimmerluft gereinigt und desinfiziert.

Einen leckeren Tee

In deinem Zimmer riecht es jetzt angenehm nach Wald, du hast ein entspanntes Bad hinter dir und machst es dir jetzt auf deiner Couch so richtig bequem. Vielleicht möchtest du jetzt noch eine Tasse heißen Tee?

Für eine Tasse Tee zerkleinerst du 1-2 TL der Nadeln, übergießt diese mit 250 ml heißem Wasser und lässt den Tee etwa 3-5 Minuten ziehen. Nicht zu lange ziehen lassen, denn sonst lösen sich zu viele Gerbstoffe und der Tee wird bitter. Abseihen und genießen. Wer möchte kann seinen Tee auch mit anderen Kräutern mischen (z.B. mit Holler- oder Lindenblüten, Salbei oder Thymian).

Besonders lecker schmeckt der Tee mit Tannenhonig gesüßt.

 

Ein Gewürzsalz

Die Nadeln von Fichte und Tanne kannst du auch in der Küche verwenden. Ich persönliche verwende in der Küche lieber frische Nadeln. Aus den getrockneten Nadeln mache ich jedoch gerne ein Gewürzsalz. Dazu werden die Nadeln im Mörser zerkleinert und mit Salz vermischt. Das „Nadelsalz“ schmeckt besonders gut zu gegrilltem.

 

Der Rest des Weihnachtsbaumes wird zusammengeschnitten und ich decke damit einige Beete neu ab bzw. schneiden und trocknen wir den Stamm und machen ein Lagerfeuer daraus. Wenn wir dann rund ums Feuer sitzen und heißen „Nadel-Tee“ trinken erinnern wir uns noch ein letztes Mal an unseren schönen Weihnachtsbaum.

Hast du keine Möglichkeit den Rest des Baumes zu verwenden oder zu verheizen so gib deinen Baum bei einem Tierpark oder Förster ab. So ein Fichten- oder Tannenzweig ist für Tiere eine leckere Knabberei.

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