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Kriechender Günsel

Ajuga reptant

Familie: Lippenblütler

"Gurglkraut - Güldenkraut oder Kuckucksblume" sind einige der "früheren" Namen des kriechenden Günsel. Ich finde vor allem "Gurglkraut" recht passend. Denn er hat auf unsere Schleimhäute eine beruhigende Wirkung und fördert das Abhusten.


Der blauviolette Lippenblütler hat neben ätherischen Ölen und Saponinen jede Menge Gerbstoffe und diese wirken vor allem entzündungshemmend, antibakteriell und leicht schmerzstillend.



Ich verwende ihn gerne in Teemischungen. Vor allem bei Verdauungsbeschwerden oder Sodbrennen hilft ein Tee aus den Blättern und den Blüten sehr gut. Abends bringt uns eine Tasse Günsel-Tee Ruhe und unseren wohlverdienten Schlaf.

 

Äußerlich kann ein Absud in Form von Umschlägen oder auch Bädern bei Ekzemen, schlecht heilenden Wunden oder zur Narbenpflege helfen.


Heutzutage ist er ein bischen in Vergessenheit geraten und wird kaum noch verwendet. Das mag daran liegen, dass man ihn selten kennt bzw. seine heilenden Eigenschaften kaum bekannt sind.


Ich finde das ein bisschen schade – denn mir gefällt die "Kuckucksblume" und ich finde sie nicht nur sehr hübsch sondern auch sehr wertvoll und freue mich, dass sie bei uns auf der Wiese sehr häufig zu finden ist. Auch für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln ist sie jetzt im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle.

 

Der Günsel zählt zu den Bodendeckern, er wächst sehr gerne auf lehmigen Böden, verbreitet sich durch "kriechende" Ausläufer und mag es halbschattig.

Die unteren Blätter bilden eine Blattrosette. Die Blätter sind dunkelgrün bis Rost-rötlich, auffallend glänzend, Spatelförmig und lang gestielt.

Der Stängel des Günzel wächst aus der Blattrosette, ist vierkantig und leicht behaart.


Wenn ich den blühenden Günsel sehe, erinnert er mich ein wenig an einen "Zwergenhut"!

Die blauvioletten Lippenblüten werden nach oben hin kleiner – sie wachsen rispenartig. Die Blütenstände können bis zu 20 cm hoch werden.

Doch Vorsicht, wer an seiner Blüte riecht,  bekommt der Sage nach Sommersprossen.

Der Günsel ist ein vitaminreiches, essbares Wildkraut welches du sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden kannst. Die Blätter schmecken sehr würzig und fast schon etwas bitter. Darum mische ich die jungen frischen Blätter sehr gerne unter den Salat, gebe sie in den Smoothie oder mische sie in eine Gemüsepfanne.

Auch die Blüten können gegessen werden und peppen jeden Salat auf oder lassen sich zu einem Blütensalz verarbeiten.


Ihr seht es ist sehr leicht, eine Handvoll Wildkräuter täglich in unsere Ernährung einzubauen. Auch der Günsel unterstützt uns, wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd und regt unsere Leberfunktion an.

 

Da es den Günsel nicht zu kaufen gibt, trockne ich ihn im Frühjahr und lege mir so einen Vorrat für den Rest des Jahres an. Gerade jetzt im Frühjahr sind die Blätter noch nicht ganz so bitter. Dafür schneide ich ihn Bodennah ab und hänge ihn verkehrt zum Trocknen in meiner Hütte auf.

Doch wehe dem, der ihn einfach abreist – denn dieser wird mit Regen, Blitz und Donner bestraft.

Auch erzählt man sich, dass  die alten Druiden den getrockneten Günsel für rituelle Schutz-Räucherungen verwendet haben. Auch heute zählt er zu den Schutzkräutern und begleitet uns bei neuen Lebensabschnitten.

 

Für eine Tasse "Kuckucks-Tee"

nimmt man ein bis zwei Teelöffel getocknete oder vier Teelöffel frische Blätter und Blüten und gießt diese mit 250 ml kochendem Wasser auf. Zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und genießen.


 

Kriechender Ginsel-Tinktur

Dafür brauchst du:


  • ca. 25 g frisches (nicht feuchtes) oder getrocknetes Günsel-Kraut

  • 100 ml Korn, Doppelkorn oder Wodka mit mind. 40 % Alkohol, bei frischem Pflanzenmaterial verwende ich lieber einen 60-70%igen Alkohol

  • sterilisiertes Schraubglas

  • Filter

  • Tropfflasche aus Braunglas


So gehts:


Frische Pflanzenteile etwas anwelken lassen und anschließend zerkleinern.

Die Pflanzenteile in das Schraubglas geben, leicht andrücken und mit Alkohol aufgießen. Alle Pflanzenteile müssen bedeckt sein.

Das geschlossene Glas muss nun vier bis sechs Wochen an einem Zimmerwarmen Ort stehen. Mindestens jeden zweiten Tag das Glas etwas schwenken. So lösen sich die Inhaltsstoffe gut und es beugt eine Schimmelbildung vor.

Nach der Ziehzeit abfiltern und die fertige Tinktur in eine Tropfflasche füllen und mit Namen und Datum beschriften.


Die fertige Tinktur hält mind. zwei Jahre.


Ein paar Tropfen der Tinktur in ein Glas Wasser ergeben ein gutes Mundwasser um zu gurgeln.

 

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