gemeine Wacholder
Juniperus communis
Familie: Zypressengewächse
„Vor dem Holunder soll man den Hut abnehmen,
vor einem Wacholder aber muss man in die Knie gehen“
Der Gemeine Wacholder - im Volksmund „Kranewitt“ genannt - ist ein immergrüner Baum oder Busch der sehr vielgestaltig wächst. Wacholder wachsen sehr langsam und können mehrere hundert Jahre alt werden. Die knorrigen, verdrehten Stämme dieser alten Bäume erzählen ihre eigenen Geschichten und diese werden von Generation zu Generation weitergegeben.
So wurde z.B. berichtet, dass Zwerge ihr Gold unter Wacholderbüschen vergraben und angezündete Wacholderäste als Abwehr gegen Hexen, die Pest und den Teufel über der Türe aufgehängt wurden.
"Eichenlaub und Kranewitt,
dös mag der Teufl nit"
In der Mythologie war der Wacholder „Frigga“, der Göttin der Liebe, des Glücks, der Fruchtbarkeit und des Hausstandes gewidmet. Auch galt er bei den alten Germanen als Lebensbaum und als Symbol der Gesundheit.
Da der Wacholder dort überlebt wo andere Pflanzen nicht überleben werden ihm heilende Kräfte nachgesagt.
In der Erfahrungsmedizin werden alle Teile des Wacholders eingesetzt. Er enthält ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Harze und Organische Säuren mit verdauungsfördernden, appetitanregenden, harntreibenden und antibakteriellen Eigenschaften.
Die getrockneten, reifen Wacholderbeeren werden bei Harnwegsinfektionen, Blasenentzündungen und Verdauungsstörungen verwendet. Äußerlich hilft eine Einreibung mit z.B. Wacholdergeist bei Muskel- und Gelenkschmerzen.
Wacholder ist ein sehr anspruchsloser Baum, der durch seine tief reichenden Wurzeln gerne in der Sonne und kargen Gegenden wächst, auch ist er sehr Frosthart.
Der Baum hat stechende ein bis zwei cm lange, grau-grünliche Nadeln die auf der oberen Seite einen leicht vertieften hellen Wachs-Streifen aufweisen. Im Quirl stehen immer drei Nadeln zusammen.
Wie die große Brennnessel auch, ist auch der Wacholder eine „zweihäusige Pflanze“ – d.h. es gibt sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen.
Im Frühjahr erscheinen auf den männlichen Pflanzen kleine gelbe unscheinbare Blüten. Diese Blüten erzeugen den für die Befruchtung der weiblichen Blüte notwendigen Pollen.
Die geschlechtlich getrennten grünen Blüten der weiblichen Pflanzen entwickeln nach der Befruchtung Samenzapfen. Dabei handelt es sich um sogenannte Scheinfrüchte – denn Wacholderbeeren sind keine Beeren, sondern botanisch gesehen Beerenzapfen welche sich im Herbst des zweiten oder auch erst des dritten Jahres blauviolett/schwarzblau verfärben und erst wenn sie reif sind werden sie mit einer wachsartigen Schicht bedeckt und erhalten ihre charakteristische Farbe und Form.
Die Zweige des Wacholders benutzte man schon immer sehr gerne zum Räuchern . Energetisch können sowohl die „Beeren (Zapfen)“ als auch das Holz verwendet werden. Die Beeren vorher unbedingt mörsern.
Wacholder stärkt die Achtsamkeit, reinigt, wirkt erdend und hat einen positiven Energiefluss auf Menschen. Um die bösen Geister in den Raunächten zu vertreiben wird in diesen auch gerne Wacholder verräuchert.
Die Wunderbeere nicht nur in der Alpenküche
Der pikante Geschmack der Wacholderbeeren verfeinert oft Sauerkraut oder auch Wildgerichte. Die kleinen blauschwarzen Beeren (Zapfen) werden auch gerne zum Räuchern von Fisch oder Fleisch (Wacholderschinken) verwendet und dem Gin verleihen sie sein charakteristisches Aroma.
Das mit Jahrringen versehene sehr dunkle Holz wird vor allem von Tischlern und Drechslern sehr geschätzt.
Für viele Wildtiere, Faltern, Insekten und 43 Vogelarten, z.B. der Wacholderdrossel ist er eine wichtige Nahrungsquelle.
Nebenwirkungen
Nicht in der Schwangerschaft und nicht bei Nierenreizungen
Kinder jugendliche bei Überempfindlichkeit
Tagesdosis beachten - nicht mehr als fünf Beeren / Tag über einen max. Zeitraum von 2-3 Wochen
Quelle:
Wacholdergeist
Zutaten
50g gemörserte Wacholderbeeren (Achtung die Beeren müssen einen Mindestgehalt an äth. Ölen enthalten - d.h. in der Apotheke oder im Fachhandel kaufen)
50 g Wacholdernadeln
500 ml 50 % Alkohol
Die Wacholderbeeren (Zapfen) und Nadeln etwas anmörsern und in ein Glas geben.
Mit Alkohol übergießen und das Glas verschließen.
An einem dunklen Platz 2-3 Wochen stehen lassen.
Beim Vorbeigehen immer wieder schwenken.
Abseihen und in eine leere Flasche füllen.
Bei Muskelkater ein wenig Wacholdergeist in die Handfläche geben und vorsichtig einmassieren.
Project Gallery
das könnte dich auch interessieren