Die Fichte
Die Fichte ist ein immergrüner Nadelbaum der bis zu 70m hoch und bis zu 600 Jahre alt werden kann.
Der Stamm scheint braun/rötlich und geht gerade bis zur Spitze, die Äste stehen seitlich vom Stamm ab und neigen sich im Alter nach unten. Die „Blätter“ der Fichte werden aufgrund ihrer kurzen, schmalen und spitzen Form „Nadeln“ genannt. Die dunkel grünen Nadel haben beidseitig zarte weiße Linien und bleiben mehrere Jahre an den Zweigen. Die Fichte erkennt man auch gut daran, dass ihre Nadeln rund um den Ast wachsen und „stechen“.
Alle drei bis vier Jahre, zwischen Mai und Juni, blühen die Bäume.
Die Samen sind in den hängenden Zapfen eingeschlossen. Im Vergleich zur Tanne werden die Zapfen abgeworfen und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Eichhörnchen, Mäuse und Vögel.
Die Fichte wirkt antiseptisch, entzündungshemmend, harn- und schweißtreibend, hustenstillend und schleimlösend. Auch Hildegard von Bingen empfahl Extrakte der Fichte. Vor allem die Verwendung des Harzes in Salben und Ölen, aber auch ein Absud unterstützen rheumatische Beschwerden und Muskelschmerzen. Ein altbewährtes Hausmittel, welches auch heutzutage in keiner Hausapotheke fehlen sollte, ist der sogenannte Wipferlsirup. Er hilft bei Husten und Erkältungssymptomen.
Die zarten, hellgrünen Triebe von der Fichte und der Tanne werden Maiwipferln genannt. Du erkennst sie vor allem daran, dass diese kleinen Spitzen hellgrüner sind als der Rest des Astes und diese Nadeln noch ganz weich und fein sind.
Besonders gut lässt sich „Omas Hustensaft“ daraus herstellen. Auch in der Wildküche lässt sich der zartherbe Waldgeschmack gut konservieren.
Doch Vorsicht beim Pflücken
Ersten musst du dir ganz sicher sein, dass es sich nicht um die giftige Eibe handelt und zweitens ernte immer nur 1-2 Wipferl pro Ast. Die jungen Triebe sind für das Wachstum der Bäume sehr wichtig.
Wenn du unter Asthma oder Keuchhusten leidest solltest du auf Anwendungen mit der Fichte verzichten. Säuglinge und Kleinkinder können auf Fichten(Tannen)nadelöl mit Atemnot reagieren, daher darf es auch in diesem Fall nicht angewendet werden.


April 2020
Maiwipferlsirup
"Omas" Hustensaft gehört bei uns in die Hausapotheke. Die Inhaltsstoffe der Fichte sind schleimlösend und hustenstillend
Altes Wissen neu entdeckt - zum Rezept
Dezember 2019
Wald-Wellness
entspannte Badefreude im Waldbad aus Fichte oder Tanne

Maiwipferl-Honig/Sirup
Im Frühjahr sieht man die hellgrünen Spitzen an den Ästen der Fichten und Tannen - liebevoll "Wipferl" genannt und diese hellgrünnen Wipferl kann man wirklich essen. Auch roh.
Die kleinen, hellgrünen Triebe der Fichten- und auch der Tannenbäume können im Mai geerntet werden. Sie enthalten vor allem ätherische Öle, Harze und viel Vitamin C und wirken entzündungshemmend, antibakteriell, Husten lindernd und schleimlösend.
Diese wertvollen Eigenschaften haben sich schon unsere Urgroßmütter zu nutze gemacht und leckeren Wipferlhonig/sirup produziert. Dieser leckere Sirup ist nicht nur bei beginnenden Erkältungen und Husten wirkungsvoll sondern auch schon vorbeugend sinnvoll. Ein Teelöffelchen davon in den heißen Tee oder aufs Butterbrot schmeckt nicht nur lecker sondern ist auch gesund.
Das brauchst du:
ca. 500 g Zucker
ca. 250 g frische Fichten- oder Tannenwipferln
ein verschließbares Einmachglas
Prinzipiell gilt: die doppelte Menge, der gesammelten Wipferln, an Zucker
So geht's:
Schichte abwechseln Wipferln und Zucker in ein großes Einmachglas. Begonnen wird mit den Wipferln, dann eine Schicht Zucker und anschließend wieder Wipferln. Die Wipferlschichten sollten ungefähr doppelt so hoch wie die Zuckerschicht werden. Die letzte Schicht muss undbedingt eine Zuckerschicht sein!
Jetzt wird das Glas verschlossen und für ca. 4-6 Wochen dunkel und kühl stehen gelassen. In dieser Zeit werden die Nadeln braun und es sondert sich ein dickflüssiger, brauner Sirup ab. Wenn dieser fertig ist, wird er abgeseiht und in Fläschchen gefüllt - am besten ihr nehmt dunkle Flaschen. Wenn du alles richtig gemacht hast, ihn dunkel und kühl aufbewahrst, ist dein Sirup mehrere Monate haltbar.
Beim ersten "Halskratzen" gleich ein Teelöfferl davon einnehmen.
Wird eure Erkältung nicht besser müsst ihr einen Arzt aufsuchen.
TIPP: Ihr könnt auch ergänzend Spitzwegerichblätter oder Quendel mit einschichten.
WICHTIG:
Bitte seid beim Wipferlsammeln achtsam und erntet pro Ast immer nur wenige Wipferln und nicht alles damit ihr den Baum nicht schädigt. Ihr könnt sowohl von der Fichte, der Lerche als auch von der Tanne eure Wipferln sammeln. Doch ihr wisst, sammelt nur Pflanzen die ihr zu 100 % sicher kennt, auch bei den Nadelbäumen gibt es giftige - wie z.B. die Eibe


noch zu klein zum Sammeln

jetzt haben sie die richtige Größe - von jedem Zweig dürfen nur 2-3 Wipferln gesammelt werden


Ich habe mich heuer für eine Kombination aus Maiwipferl, Thymian und Spitzwegerich entschieden

Du kannst weißen oder auch braunen Zucker verwenden.

Wald-Wellness
Über selbstgemachte Geschenke freue ich mich immer besonders. Zeigt es doch, dass mich derjenige gut kennt, sich Zeit dafür genommen hat und meistens sind diese Geschenke lecker oder wohltuend.
Wer schon spät dran ist mit seinen Geschenken und keine Zeit mehr hat etwas zu besorgen kann ganz einfach und schnell selbst etwas zaubern, z.B. ein Badesalz.
So ein Bad kann sehr entspannend sein, Balsam für die Seele oder auch belebend und erfrischend. Und wer sich die Zeit für ein Bad nicht nehmen möchte, oder einfach nicht gerne badet, der entspannt vielleicht bei einem Fußbad. Auch dafür ist unser selbstgemachtes Badesalz gut zu verwenden.
Ich habe heuer ein Badesalz aus Fichtennadeln gemacht und dieses „Waldspaziergang“ genannt. Du kannst aber auch Tannennadeln verwenden. Verwende auf jeden Fall nur Nadeln von einem Baum, den du ganz sicher kennst!
Keine Thujen und vor allem auch keine Eiben - sie sind besonders giftig.
Sowohl die Kiefer als auch die Fichte oder Tanne lösen Verspannungen, stärken die Abwehrkräfte und sind gut bei Erkältung und Husten. Die ätherischen Öle entspannen Körper und Geist und sorgen für einen angenehmen Duft.
Zutaten
10 EL Natursalz – ich verwende grobes Steinsalz
4 EL Fichten-, Kiefer- oder auch Tannennadeln
10 Tropfen Fichten- oder Tannenöl
5 Tropfen ätherisches Zirbenöl
So geht’s
Nimm ein großes verschließbares Glas, z.B. ein sauberes Gurkenglas und tropfe die ätherischen Öle in das Glas. Jetzt das Glas so drehen, dass die Wände mit dem Öl benetzt sind.
Vermische die Nadeln mit dem Salz, Zerkleinere diese kurz in einem Mörser und fülle diese Mischung in das Glas. Verschließen, leicht schütteln - bis alles gut vermischt ist.
Jetzt noch in nette Gläser füllen und fertig ist dein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk.
Ein heißes Bad mit ätherischen Ölen ist für den Kreislauf sehr belastend und du solltest nicht länger als 15-20 Minuten baden, anschließend etwas ruhen und entspannen. Wenn du Asthma, Keuchhusten oder mit dem Herzen/Herzkreislauf Probleme hast solltest du auf so ein Bad verzichten oder bei deinem Arzt nachfragen.
