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BEINWELL – Symphytum officinale

Wenn man sich ein Beinwellblatt ansieht, erkennt man auffällige Blattadern und eine sehr starke Blattstruktur. Laut Signaturlehre lässt das erkennen, dass es sich um eine Pflanze mit einem besonderen Bezug zum Knochensystem handelt.

Auch der deutsche Name Beinwell ist auf das altdeutsche Verb „wallen“ zurückzuführen, welches „zusammenwachsen“ bedeutet. Hildegard von Bingen nannte den Beinwell „Consolida“ und auch das bedeutet „zusammenfügen“.

Der Beinwell gehört zur Familie der Raublattgewächse und ist eine der ältesten bekannten Heilpflanzen, deren positive Wirkung auf Beschwerden des Bewegungsapparates wissenschaftlich gut untersucht wurde. Beinwell wirkt antientzündlich, analgetisch, abschwellend und wundheilfördernd

Heilkräftig ist die Wurzel. Man gräbt sie im Frühjahr oder Herbst aus und trocknet sie. Beinwell ist die Pflanze mit dem höchsten Alantoningehalt - dieser ist wichtig für den Knochenbau und der Gewebsbindung.

Zu den Inhaltsstoffen der Wurzel zählen Schleim-, Gerbstoffe und Vitamin B (B4= Cholin). Durch das enthaltene Cholin wird die Durchblutung gesteigert und die Heilung von verletztem Gewebe gefördert, vor allem bei Hämatom Abbau (blaue Flecken). .

Da die Pflanze auch Pyrrolizidin-Alkaloide (leberschädigend) enthält sollte man Beinwell keinesfalls innerlich, zu sich nehmen. Sondern nur in Form von Umschlägen, Cremen oder Salben.

Vor dem Auftragen sollte darauf geachtet werden, dass die Haut keine Verletzungen oder offene Wunden hat. Die äußerliche Anwendung bei Zerrungen, Verstauchungen, Muskel- und Gelenksbeschwerden sollte drei Wochen nicht überschreiten. Eine gefahrlose Anwendung ist von PA-freien Produkten aus der Apotheke möglich.

 

Nebenwirkungen: Gelegentlich kommen Hautjucken oder Hautausschläge vor. Beinwell darf nicht innerlich und nicht auf offenen Wunden angewendet werden. Im Zweifelsfall und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine Behandlung mit dem Arzt abzuklären.

Wie sieht er jetzt aus und wo findest du ihn ?

Die Blätter sind grün, spitz zulaufend und am Rand leicht gewellt mit auffälligen Blattadern. Das ganze Blatt ist sehr rau und so wie der Stängel mit Drüsenhaaren besetzt. Purpur/violettfarbene Blüten, zum Boden geneigt, mit fünf Staubblättern. Die Blütezeit ist von  Ende Mai bis Anfang Oktober. Anfang Oktober bilden sich schwarze bis zu 5mm lange Früchte (Klausen).

Beinwell liebt feuchte Böden und wächst gerne am Uferrand eines Baches oder Sees, auf nährstoffreichen Wiesen oder am Wegrand.

Vorsicht Verwechslungsgefahr !

Vor der Blüte können die Blätter leicht mit dem sehr giftigen Fingerhut verwechselt werden. Jedoch sind die Blätter des Fingerhutes glatt und nicht rau und an der Blattunterseite hell gefärbt. Ganz sicher gehen kannst du, wenn du die Blüte abwartest.

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Beinwell-Tinktur

Herbstzeit ist Wurzelzeit.

Um an eine Wurzel heranzukommen, muss ich sie ausgraben. Feuchter Boden erleichtert mir das Ausgraben und so mache ich mich nach einem Regentag mit meiner Schaufel auf die Suche nach einem Beinwell. Ich muss nicht wirklich suchen, wächst er doch rund ums Haus 😊.

Ich steche mit der Schaufel rund um die Wurzel und ziehe fest daran.  Ich habe Glück, die Wurzel lässt sich relativ leicht ausgraben. Ein Stück lasse ich in der Erde zurück, daraus wächst wieder eine neue Pflanze.

Zuhause angekommen entferne ich die Erde und säubere die Wurzeln. Die sauberen Wurzeln werden in kleine Scheiben/Stücke geschnitten. Einen Teil der Wurzelstücke lege ich zum Trocknen auf und den anderen Teil gebe ich in ein sauberes Glas welches ich mit 70 %igem Alkohol aufgieße. Der Alkohol kann so die wertvollen Wirkstoffe aus der Pflanze ziehen. Mehrmals am Tag sollte das Glas geschüttelt werden.

Diesen Ansatz stelle ich für mindestens zwei Wochen aufs Fensterbrett. Anschließend wird abgefiltert und die fertige Tinktur in dunkle, sterile Fläschchen od. Gläser gefüllt.

 

Bei Bedarf mit der Tinktur äußerlich einreiben oder diese zu einer Salbe weiterverarbeiten.

Bei Knochenbrüchen, Blutergüssen oder Narben kann eine Tinktur oder Salbe aus Beinwellwurzeln sehr gut helfen.

Die Tinktur oder Salbe darf immer nur äußerlich angewendet werden.

Wie oben beschrieben enthält Beinwell Pyrrolizidin-Alkaloide (leberschädigend). Wenn du daher auf Nummer sicher gehen  möchtest kannst du dir die Wurzel oder PA-freie Produkte (Salbe, Tinktur) in der Apotheke kaufen.

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